Flexibilität, Autonomie und Zyklus
Taketina Newsletter Oktober '22
oder:
"Flexibilität, Autonomie und Zyklus"
Es sind jetzt 10 Jahre her, dass ich zusammen mit Andi (den schon viele als meine Trommelbegleitung kennen)
die Taketina-Ausbildung gemacht habe, und das seither anbieten kann. Ein rundes Jubiläum !
Damals hätte ich gar nicht daran gedacht, dass ich einen kompletten Schwenk vom Elektronikingenieur
zu einem selbstbestimmten, eher musisch-philosophischen Lebensstil durchleben würde.
Am Anfang waren die Taketina-Kurse einfach "nur" Wellness - also mit anderen einfach Freude daran haben
und zusammen die Seele baumeln lassen ... Das hat sich nicht geändert, aber es ist Einiges dazugekommen !
Wenn ich in Zeitraffer die letzten 10 Jahre vor meinem inneren Auge vorbeiziehen lasse, sehe ich eine
immer schneller werdende Eintrübung infolge von sich verändernden Umgebungsbedingungen, die sich
durch verschiedenste Krisen zeigt.
Die Krisen sind inzwischen gar keine Einzelereignisse mehr, sondern überlagern sich längst, und die Intensität,
Beschleunigung und ihr gegenseitiges Aufschaukeln wird noch dazu immer stärker.
In der Elektronik versteht man unter Aufschaukeln alle Systeme, die nicht mehr stabilisiert
werden können und dann in einer chaotischen Dynamik zusammenbrechen.
Bei den unzähligen Krisen scheint es mir so vorzukommen, dass die alte Welt nicht mehr existiert,
die neue ist noch nicht da, und die Werkzeuge zum Gestalten nicht mehr geeignet oder tragfähig.
Was könnten denn die Gesetzmässigkeiten dahinter sein, und wie können wir das alles noch bewältigen ?
Wir wissen, dass Änderungen für die Menschheit eigentlich lebensnotwendig sind
und wir eine stabile Welt herbei sehnen. Aber was ist zu tun ?
Ich habe keine Antwort für spezielle Lösungen, gerade weil es an fast allen Ecken und Enden knirscht,
und weil es schon genügend Leute gibt, die einfache Lösungen versprechen.
Es gibt aber taugliche Rahmenbedingungen oder Kennzeichen für eine
Stabilisierung von sich aufschaukelnden Systemen:
Das erste Kennzeichen - gesteigerte Flexibilität und Anpassungsfähigkeit Es gibt hier einen weiterführenden Artikel dazu. (https://de.wikipedia.org/wiki/Anpassungsfähigkeit) Kurz gesagt, hilft Flexibilität den Handlungsspielraum zu erweitern, und das in einer geringen Zeitspanne, um sich Veränderungen anzupassen. Ich würde sagen, dass sich in vielen Bereichen Starrheit z.B. in Form von Gewöhnung an alte Vorstellungen eingeschlichen hat. Mehr Flexibilität würde uns vielleicht helfen, alten Ballast abzuwerfen und die "Regelkreise" wieder in den Fluss zu bringen. |
Das zweite Kennzeichen - dezentrale Autonomie In der Natur kann man sehen, dass es bis in die kleinsten Bereiche Regelsysteme gibt, die vollkommen autonom laufen. Je grösser und komplexer ein System jedoch wird, desto schwieriger ist es "in den Griff" zu bekommen. Kleinere Systeme sind fehlertoleranter, weniger anfällig, und können besser selbst lernen. Wir Menschen sind Teil der Natur und können diesen Aspekt daher am eigenen Körper vielleicht ganz gut verstehen. Globalisierung beraubt viele Menschen ihrer Autonomität und verringert Vielfältigkeit und Diversität zu Molochen von anfälligen, leblosen Monokulturen. Auslagerung (Outsourcing) ist Credo dieser Haltung, die zur Entfremdung führt und sogar vor unserem Körper nicht mehr halt macht. |
Das dritte Kennzeichen - nachhaltiger Zyklus Wir sehen die Grenzen des Wachstums schon seit geraumer Zeit und viele Menschen überlegen sich, wie sie nachhaltiger sein können und ihr ökologischer Fussabdruck kleiner wird. Was wir tun können, um unseren Nachkommen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Selbst in elektronischen Regelkreisen muss es immer eine mässigende Rückkopplungsschleife geben, damit es überhaupt funktionieren kann. Bei ursprünglich lebenden indigenen Völkern (z.B. den Kogis) ist Nachhaltigkeit zentrales Lebensprinzip, und Ausbeutung ist ihnen fremd. Mit Materialismus oder Ausbeutung ist eine Haltung gemeint, die Pflanzen, Tiere, Mineralien, Wasser usw. als leblose Dinge sieht, die ausgenutzt werden können, und die unbegrenzt (für einige Wenige !) zur Verfügung stehen. Daneben gibt es sogar noch den "Konsum" und das Benutzen von menschlichen Beziehungen, oder auch spirituellen Materialismus, der die Sehnsüchte von Menschen egoistisch und kommerziell ausnutzt. Das alles entspringt einer nicht-zyklischen, materialistisch orientierten Geisteshaltung, die nicht nachhaltig ist. |
Im Taketina können nun die oben beschriebenen 3 Kennzeichen selbst erlebt werden !
Die Rhythmen wirken wie Regelkreise, in denen sich Flexibilität, Autonomie und Zyklus recht direkt
und archaisch zeigen können, da wir ja mit unserem eigenen Körper als Instrument immer dabei sind.
Flexibilität
zeigt sich durch Neugier, Motivation und dem Einlassen von Rhythmus-Impulsen jeder Art.
Autonomie
zeigt sich durch die Rhythmuserfahrung mit dem Körpererleben, der Fehlertoleranz und der Vielfältigkeit in der Gruppe.
Zyklus
zeigt sich mit dem achtsamen Umgang mit den eigenen Grenzen mit einer verbundenen Sichtweise zu anderen in der Gruppe.
Nach über 10 Jahren verstehe ich langsam immer mehr, was bei Taketina-Reisen geschehen kann
und wie der Raum für diese Erfahrungen erweitert werden kann.
Dazu lade ich Dich recht herzlich ein !